Meine Josephine!
Venedig am 12ten Xbr 1826. halb vier Uhr Nachmittag
Meinen herzlichsten Küß zu allererst, liebes gutes Weiberl! – Sehr leid ist es mir, daß ich Dich nicht starker persuadirt habe, die Reise hieher mit mir zu machen.
Gestern Abend waren wir bis 11 Uhr beym H. Fontana, das Meer ist sehr ruhig u eine überaus schöne Nacht gewesen, um halb ein Uhr ging der Vapor von Triest weg, ich legte mich auf mein ange- wiesenes Bett, u erwachte um 7. Uhr; eine halbe Stunde vor Venedig, wo die ganze Reisegesellschaft
//2 so schon die aus dem Meer gestiegene freundlihe Sonne begrüßte, ich wußte gleich das nöthige besorgen, auf die Polizey Direktion u Arsenal, besuchte einige, ja viele schöne Kirchen mit meine[m] Reisegefährten H. Stainzel, speißte um 3 Uhr, bey der Königin von England, u schreibe Dir eilig jetzt nach dem Essen indem die Post sogleich abgehet.
Meine Waare komt aber erst morgen Abend oder Übermorgen hier an.
Da ich mich genöthiget finde so geschwind //3 als immer möglich zu schließen, küße ich meine geliebte gute Josephine mit aller denkenden Liebe, u bedaure sehr, daß sie wegen der Merkwürdigkeiten Venedigs nicht bey mir ist.
Schreib mir gutes Weiberl recht bald nach Triest, damit ich den Brief dort erhalte, aber gewiß lieber, lieber Engel.
An Alle mein Gruß.
Ewig dein immerwahrend treuer Fidelis
Adieu.
Pepsheq.
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