Liebe, teure Josephine!

Du wirst mahl schon staunen, das ich so lange Dir nicht geschriebnen habe. Ursache darin ist weil ich mir und der Vater immer glaubten Ihr wäret schon auf der Heimreise begriefen. Nun wir aber aus Deinen Breif von 13. dieses bestimt erfahren das Ihr gesonnen seit so lange in Grätz zu bleiben bis Dein guter Fidelio das Fieber los wird, so werden wir nicht ermangeln abwechslend Dir täglich von unsern alseitigen Befinden bericht zu erstatten. Das Schlimste ist wohl nun schon vorbei, und dieColara ist in ihren Absterben, obwohl noch einige zeitweise von ihr befallen werden. Vermöge Bericht sol die Krankheit auch in Krainburg schon bedeutend abgenommen haben. Nahmendlich weis ich für niemand der dort gestorben ist, von Euren Angehörig ist es gewies keiner, weil es uns sonst wäre berichtet worden. In Unterkrain sol die Colera jetzt am schlimsten sein.

Von Deiner Marie hat Dir unser werther Vater ohnehin geschrieben, sie war schlim daran wie mir Doc Melzer810 gesagt hat, es handelte sich um //2 ihr Leben, doch wurde sie durch schnelle pasende und gefällige Hülfe dieses alten Herrn klücklich gerettet und dürfte in baar Tag schon volkommen hergestelt sein.

Ich habe mit Doc Melzer gesprochen auch von Euch, er meint das wen Ihr lange in Grätz verweilen solte, es dan gut wäre langsam sich Laibach zu nähern, weil der schnelle Übergang von der gegenwärtig noch ganz reinen steurischen Luft, in unsere nicht ganz rathsam ist, er glaubt man müß sich an die Colera Luft förmlich climatisiren. Ich glaube es wird nicht so gefährlich sein, und das das etwas übertrieben ist. Jedenfals aber ist es am besten Terpinz da es Euch an nichts fehlt und Ihr gute Geselschaft habt noch etwas in Grätz zu verziehen, bis sich Terpinz gestärkter zur Reise fühlet.

Urbanschitz hat Euch wen ich nicht irre den Antrag gemacht über Kärnten u Fellach nach Thurn zu komen, solte dies geschehen so köntet Ihr bei dieser Gelegenheit auch Wiesenau811 besuchen, die Rautner die sich bis nun noch wohl befindet würde es recht sehr freuen dort zu begrüßen. Der Weg sol wie H. Rautner sagt dorthinüber nach über Fellach nach Laibach nichts weiter sein als über Cilli, nur ist er etwas schlechter und //3 bergiger, dafür habt Ihr das herliche Lavant Thal als Ersatz.

Die Hitze ist hier seit paar Wochen sehr gros abwechslend mit kleinen Regen. Wir befinden uns alle sehr wohl, samt den Hermanischen, mit meiner liebenswürdigen Nina mache ich täglich gegen Abend einen Spaziergang oder aber fahren wir mit unsern guten Vatern nach Sello oder Kaltenbrun, denken an keine Colera und haben diesfals keine Furcht noch Sorge.

v Brandstädter ist stat den Jakomini Gubernialsekretär geworden. Die Gubr. Wagner ist jetzt mit ihren Kindern in Laibach weil ihr Gemahl unwohl war, doch ist es ihm jetzt schon fast ganz gut, sie lassen Euch recht herzlich grüßen. Die Langusischen sind noch in Oberkrain.

Der Vater wünscht Euch wohl schon recht sehnlichst zu sehen, so wie wir alle, doch wohlen wir noch darauf verzicht leisten wen es zu Euren besten dient.

Ich habe aus Wien von den Festischen812 einen Brief erhalten, worin sie mir berichten das die Collera in ihrer Vorstadt sehr heftig //4 wäre, viel ärger als das erstemahl und sie sind sehr besorgt und erschrekt.

Meine teuerstes Weibchen als auch die Harmanischen lassen Euch aufs freundschaftlichste grüssen und küssen und ein gleihes folgt auch von Euren Freund und Bruder

Valentin 

Laibach am 15. Jully 1836.

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