Laibach am 26t Juny 1828.

früh 11. Uhr.

Dein sehr liebes Schreiben von 24t dieß hat mir gerade schöne u glückliche Augenblicke bey Durchlesung desselben erleben laßen! Auch mich plagt die ungewöhnte Langeweile, doch die Erinnerung eines baldigen Wiedersehens meiner heiß geliebten Pepi, verscheucht allen Schmerz von mir. Ich dencke so viel auf Dich, daß mir manchmahl vorkomt, ob ich nicht selbst Pepi bin!

Dieß ist mein 4tes Schreiben in 8. Tagen, folglich fällt nach der Rechnung auf 2 Tage ein Schreiben welches gewiß nicht zu verachten ist, unsere guten Frauen sind //2 des guten nur zu stark gewohnt, deswegen, laßen sich solche in etwas starke Fo[r]derungen aus.

Die Briefe werden wohl alle richtig einlaufen.

Den 1ten schrieb ich nach Ankunft des Thomas durch die Post. Den 2ten beym Transport des Merinos Kleid.

Den 3ten beym Transport des Neuen Kleid u den 4ten schreibe ich eben –––

Die Federn die ich sandte habe ich und der Tambornino bey dem ich solche kaufte, im Gewölb in größter Eile geschnitten u der Baron Abfalterer, glaube ich, lieh uns ein schlechtes Federmesser dazu. //3

Das Smoletische Haus hat Herr Martinschitz von Eisnern um 27.000 ƒ erkauft. Das Blankische halbe Haus erkaufte der Handelsman Kraschovitz um 5.500 ƒ.

Am 1ten Jully ist in Kaltenbrunn die Hornvieh “Praemien” Vertheilung, da heißt es die Herrn ein bischen384 tractiren.

Deine brave Kuh hat vorgestern gekälbert, ein recht schönes Kalb, Mänchen. Schabiek hat sich schon praenumerirt darauf, den H. Bock habe auch gestern an Schabiek verkauft.

Mein H. Vater und Florian waren gestern und vorgestern hier, //4 einMahl wurde in Laibach und einMahl in Kaltenbrunn gespeist; es gefällt alles den H. Vater recht gut, und er hat mir aufgetragen von ihm, seine Pepi u Mamma schönstens grüßen zu laßen.

Die Einnahme der Wegmäuthe gehet dieses Monat recht gut, es wird in diesen Monath circa 300 ƒ erübriget.

Das neue Stubmädchen Mariane scheint recht brav zu seyn, Sie stellt alles recht geschwind u rein in Ordung.

Endlich ist der Mos. Langus mit seine Pomadi Büchseln eingerückt, u ich laße das Schlaffzimmer zuerst mahlen damit ich mein neu[e]s Weibchen in ein neues Schlaffgemach führen kann. //5

Das übrige wird wohl schwerlich so früh fertig werden können.

Das Schlaffzimmer von der Mama mahlt eine italienische Hand, und es wird dem Anscheine nach recht gut ausfallen indem der Mahler mehrere Jahre in Rom zugebracht hat.

Gestern Abend besuchte uns der Alois385 der in Triest war, er reiset Nachhaus u läßt den beyden Frauen die Hände küßen, er ist ganz gesprachig in Triest geworden.

In Planina hat gestern eingeschlagen und sind mehrere Häuser abgebrant[,] vor 4 Tagen hat in Kaltenbrunn wieder in die Wetterstange eingeschlagen die ober den Wasserzimmer ist, es war aber kein derber Schlag, sondern recht fein. //6

Wir sind Gott Lob recht gesund, H. Vater schlaft im blauen Zimmer[,] ich in der Alcove,386 in der Haushaltung gehet es nach gut geründeter Frauen Ordung auch bestens fort. Miza und Ressa sind recht brav, deßwegen meine liebe Pepi ja keine Sorgen zu haben nöttig hat. Ich wünsche Dir mein Herzchen, recht gutes Badgedeihen und in 10. Monathen ja nicht frühen einen kleinen Pepzheq.

Deine beschriebene Mattigkeit verbürgt gute Wirkung, u es wird solhe zulezt in Kraft u Stärke übergehen.

An die gute Mama meinen Handkuß wie auch an die Fr. v. Schonta; u an die unbekante liebe Fr. v Weber meine höflichste Empfehlung.

Unzählige herzlichste Küße meiner innigst geliebten Josephine ewig ihr Fidelis.

//7 Ehe ich dieß Schreiben an die Post absende, muß Dich noch einMahl geliebte, geliebte Josephine herzlichst begrüßen, meine Seele lebt jezt ganz in Dir, ach! Du machst mich so überaus glücklich mein gutes mein braves Weibchen! Gott gebe es, daß unsere reinen Gefühle, vereint von uns ausgehend in guten herzlichen Geschöpfen zur Beglückung der Nachwelt erkennen möchten. //8

Ich umarme meine Josephine mit aller aller innigsten Liebe; Deine Abwesenheit zeigt mir, wie unendlich liebend, mein Herz so rein u treu für mein über die ganze Welt geliebtes Weibchen schlägt.

Wenn ich Dich Engel je gekränckt habe so bitte ich Dich meine Geliebte Josephine unter Zeuge[n] schaft meiner feuchten Augen u meines sehr gerührten, bis zum lezten Hauch meines Lebens für Dich treu schlagenden Herzens.

Dein Fidelis.

Ljubljana
Čitalnica
ponedeljek, torek, četrtek in petek: 8.00–14.00
sreda: 8.00–16.00
Zgodovinski arhiv Ljubljana
Enota v Ljubljani
Trdinova ulica 4, p. p. 1614
1001 Ljubljana
Sprejemna pisarna
ponedeljek: 8.00–14.00
sreda: 8.00–16.00
petek: 8.00–12.00
Čitalnica:
T: +386 (0)1 306 13 20Sprejemna pisarna:
T:+386 (0)1 306 13 17
+386 (0)1 306 13 03
F: +386 (0)1 426 43 03
E: sprejemna@zal-lj.si
Kranj
Čitalnica
ponedeljek, sreda: 8.00–14.00
torek, petek: 8.00–12.00
Zgodovinski arhiv Ljubljana
Enota za Gorenjsko Kranj
Savska cesta 8
4000 Kranj
Sprejemna pisarna
ponedeljek, sreda: 8.00–14.00
petek: 8.00–12.00
T: +386 (0)4 280 59 00
F: +386 (0)4 202 44 48
E: zal.kra@zal-lj.si
Novo mesto
Čitalnica
ponedeljek, sreda: 8.00–14.00
torek,petek: 8.00–12.00
Zgodovinski arhiv Ljubljana
Enota za Dolenjsko in Belo krajino Novo mesto
Skalickega ulica 1 (grad Grm)
8000 Novo mesto
Sprejemna pisarna
ponedeljek, sreda: 8.00–14.00
petek: 8.00–12.00
T: +386 (0)7 394 22 40
F: +386 (0)7 394 22 48
E: zal.nme@zal-lj.si
Škofja Loka
Čitalnica in sprejemna pisarna
ponedeljek, sreda, četrtek: 8.00-13.00
Zgodovinski arhiv Ljubljana
Enota v Škofji Loki
Partizanska cesta 1c
4220 Škofja Loka
   T: +386 (0)4 506 07 00
F: +386 (0)4 506 07 08
E: zal.skl@zal-lj.si
Idrija
Čitalnica in sprejemna pisarna
ponedeljek, sreda, četrtek: 8.00-13.00
Zgodovinski arhiv Ljubljana
Enota v Idriji
Prelovčeva ulica 2
5280 Idrija
  T: +386 (0)5 372 22 70
F: +386 (0)5 372 22 71
E: zal.idr@zal-lj.si

© 2016 Zgodovinski arhiv Ljubljana. Vse pravice pridržane.

Prilagoditev pisave