Mein guter, geliebter Fidelis!

 

Zu meiner höchsten Freude, kann ich Ihnen berichten, daß wir Sie Morgen ganz gewiß besuchen werden. – Es ist beschloßen, um 6 Uhr, die heilige Messe hier zu hören, und Schlag 7 Uhr

abzufahren. – Um dem Staube auszuweichen, wünschen meine Ältern, durch die {7 Städte} zu fahren, und ich glaube, wenn Sie denselben Weg nehmen, so können wir uns auf keinen Fall verfehlen. – Wir werden das Vergnügen haben, bey Ihnen zu speißen, – wenn Sie einen guten Rath von mir befolgen wollen, so müssen Sie uns (was man zu sagen pflegt) als wahre Freunde bewirthen; gar nicht //2 von Ihrer gewöhnlicher Ordnung abweichen, –– denn, sobald die Mutter es merckte, daß wir die mindeste Ungelegenheit verursachen, so können Sie mir glauben, sie wird uns für den ganzen Tag verstimmt. –

Wenn Sie aber den eigentlicher Wunsch, meiner Mutter erfüllen wollen, so suchen Sie Ihren verehrten H. Vater zu bereden, daß er mit Ihnen zum Kallan zum Speisen kömmt, und nach Tisch wollen wir dann alle zusammen nach Krainburg gehen, –– thun Sie das, lieber, guter Fidelio! ich bitte Sie darum. –––

Leben Sie recht wohl mein theurer Fidelis und vergessen Sie Ihre

treu liebende

Pepi. Nicht

 

Laibach den 27/8/25.

 

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