Kaltenbrun den 5. Octobre.

um 10 Uhr Abend.

 

Mein theurer, innigst geliebter Fidelio!

 

Danck, herzlichen Danck Dir, meine Theurer, daß Du mir, durch Dein baldiges, so liebevolles Schreiben, den schönen Beweiß gegeben hast, daß Du auch in der Ferne, Deiner liebenden Gatinn, öfters gedenckst. Ich haarte mit unendlicher Sehnsucht, das Augenblick’s, der mir’s sagen sollte, daß mein Fidelis glücklich gereißt ist, Danck dem Himmel ich wurde befriedigt, nun aber ist’s wieder die Rückreise, die mir //2 Besorgniße macht, – sey behutsam Geliebter! um Deiner Pepi willen, sey es! –– Denn, mein alles, alles, bist Du! und mein Leben ist mit dem Deinigen so eng verbunden, daß,wenn Du für Dich selbst Sorge trägst, Du immer dencken sollst, Du thätest es für mich.

Du sagst, daß Dein Geschäft vielleicht erst Samstag beendet wird, –– ach mein Gott! so wird es sich ja bis Montag hienaus ziehen bis ich Dich wieder sehen soll? –– Das ist wohl sehr, sehr lange!

Was ich alles beginen? dieß wird wohl manchmahl Dein Gedancke seyn? – Du wirst Dich wundern, wenn ich Dir sage, daß ich seit Deiner Abreiße, noch gar //3 //nadaljevanje na str. 3’// nicht in Laibach war, – ich habe zum Glück, in meiner jetzigen Verlassenheit, so viel Arbeit, daß ich mich damit ordentlich betäuben kann, und ich thue es auch, vom frühen Morgen bis spät in die Nacht suche ich mir durch fleißiges arbeiten, die Zeit zu verkürzen.

Gestern und heute waren zwey recht traurige Tage, es regnete beynahe fortwährend, – ob wohl Du in Triest ein schöneres Wetter hast? Wenn Bora252 ist, lieber Fidel, so ziehe Dich ja gut an, damit Du Dich nicht überkühlst. –

Unterhalte Dich recht gut mit den Opern, mein Herzchen, ich vergönne Dir es vom Herzen, und freue mich, wenn Du mir erzählen wirst, wie das alles ausgesehen hat. //4

Es fehlt nicht viel, so hätten wir beynahe beyde, ein wenig Furcht, so ganz allein hier zu seyn, wenn der Abend kommt, so kommen auch uns ganz curiose Ideèn, ich versiechere Dich, daß ich mich einen Abend recht ordentlich gefürchtet habe, weil wir früher so viel von Räubern gesprochen haben, und wie wir uns retten möchten, wenn wir überfallen würden, etc. etc. – Das ist kindisch, sagt mein Fidel in diesem Augenblick, – darum kein Wörtchen mehr.

Du wirst mir wohl berichten, wann ich Dir entgegen fahren soll, mein Schatz? ––

 

Trachte doch, recht bald zu kommen, ich bitte Dich. Lebe wohl, mein theure, guter Gemahl, und eille, eille in die Arme Deiner Pepi. //5

//Nadaljevanje na str. 2// Wegen der Rückreise bitte ich Dich auf das innigste, ja nicht allein zu fahren, suche eine Geselschaft zu bekommen, O! mein Gott wenn Du nur schon hier wärest mein Fidelio, geliebter, geliebter meiner Seele, niemehr lasse ich Dich nach Triest fahren, weil es mir so viele bange Stunden macht, Gott wolle Dich wieder wohlbehalten in meine Arme zurück kommen lassen, diesen bittenden Gedancken sende ich beynahe mit jedem Athemzuge zum güttigen Schöpfer, Mein, mein guter Gatte, wie ist mein ganzes Wesen nur Liebe zu Dir, wie leer und schaal253, alles übrige um mich, ach du lieber Himmel gieb mir meinen Fidel bald wieder, bey Gott ich müßte vergesen wenn ich nicht die Hoffnung hätte Dich //6 bald zu sehen.

 

Ich küsse Dich im Geiste, mit heißer Liebe und nenne mich nochmahls

Deine Pepi

 Grüße alle Bekanten in meinem Nahmen. Die Marie lasse ich vielmahl küssen. Noch tausend Küsse Dir mein Fidelqeck, ohne aufhören möchte ich Dir immer nur erzählen können wie unendlich ich Dich liebe, und wie mir mein Herz klopft wenn ich nur auf den Augenblick dencke Dich wieder zu sehen, ich bin ganz, ganz Deine Pepi, und für niemanden mehr in meinem ganzen Leben als für Dich Adieu

mein Engelguter

Fidel bleib treu Deiner Pepi

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