Meine gute innigstgeliebte Josephine!

Ich hoffe, daß Ihnen mein Freund Seshun217 meinen am Mittwoch gegebenen Auftrag an Sie theuerste Josephine ausgerichtet haben wird, indem er persönlich mit Monsieur Tini gesprochen hat. Ich hoffte schon am Donerstage die Reise dorthin unternehmen zu können, allein das eingefallene schlechte Wetter, brachte H. Dr. Stroy zur förmlichen Unterlaßung des geschöpften Vorsatzes, u verlängerte diese meine freudenvolle Unternehmung auf Freytag früh, d.i. auf heute; doch mit dem Beding einer sicher gehofften Wetterbesserung, da //2 aber statt einer schönern gehofften Zeit, kalte Stürme und Regen in Ausflug kammen, so mußte ich mich ganz nach des Doctors Meinu[n]g halten, u erlaubte mir erst am komende Sontag, den Ziel meiner gährenden Wünsche näher zu kommen.

Was blieb mir daher anders übrig, als Ihnen gleich davon zu berichten, ich fürchte Sie werden geliebte Pepi sich Gott weiß welche Begriffe von meiner unbedeutenden Krankheit gemacht haben. Ich dancke Ihnen guter Engel für die so große Sorge, die Sie in Ihren letzten Schreiben für mich erkenen //3 laßen, ich bin gegenwärtig ganz von den Hals Schmerzen entlediget, nur muß ich nicht zu viel wagen, u mich neuer Gefahr aussetzen. Gestern Abend bin ich erst Nachhause angelangte.

Indem die Gelegenheit sehr preßirt, nach Laibach zu gehen, da solche von der Staatsherschaft

Veldes218 ist, so muß ich mein Schreiben kürzen.

Ich bitte Sie meine gute gute Peperl, für mich keine fernere Sorge in Betreff der vergangenen Krankheit zu hegen, ich schreibe Ihnen so bald als möglich wieder.

Ich umarme Sie im Geiste, u bin ewig

Ihr immerwährender

Fidel.

Morgens 10. Uhr.

Meine Handkuß an Ihre gute Mama.