In Eille

Strobelhof219 den 12. July

1825.

Mein theurer Freund!

 

Ich hoffte Ihnen für Ihr leztes Schreiben, mündlich meinen Danck äußern zu können, da es aber noch einige Tage dauern durfte, bis ich Sie sehen werde, so versichere ich Sie schriftlich, daß Sie mir damit eine große Freude machten, besonders damit, daß Sie mir sagten, Ihr schätzbarster H. Vater hätte keine üble Meinung von mir gefaßt, –– Sie wissen, daß ich ihn zu misfallen fürchtet[e] und nun sagt Ihnen mein Herz den innigsten Danck für die Nachricht die Sie mir vom Gegentheille gaben.

Ihrem Wunsche gemäß, berichte ich Ihnen, daß //2 ich mit meiner geliebten Mutter, den 16. dieses die Reise in’s Baad antretten werde. –

Eine angenehme Vermuthung erregte diese Ihre Frage, in mir. ––

Sie glauben ich hätte mir einen frohen Tag in Strobelhof verlebt ? ja so war es bestimmt; –– aber die unaussprechliche Gütte der Frau v. Wagner macht es, daß ich heute schon den fünften Tag zähle, den ich hier, genissend der schönen Freuden des Landlebens, und des Beysammenlebens mit so einem Engelguten Wesen, –– zubringe.

Gestern hat meine liebe Mutter mich besucht, und auch Sie mein guter Freund, hätten mich hier besuchen müssen, wenn Sie nur nach Laibach gekommen wären, –– den die Einladung an Sie, hat die verehrte Freundin, bey der ich nun so schöne Tage lebe, –– meiner Mutter besonders anempfolen.

In der Hoffnung Sie bald zu sehen, zeichne ich mich als Ihre

 

treue Freundin Pepi

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