Laibach am 6. May 1845.
Lieber, teurer Schwager Fidelis!
Ich habe Deinen Brief von Adelsberg, als auch Triest erhalten, so wie den Augenblick jenen der Schwester aus Venedig, und hoffe das diese Zeilen noch zeitlich genug nach Insbruk kommen warden, um Euch dort zu trefen.
Was Du hinsichtlich des zu erichtenden Canals vom Einlas zu dem Fabrikskanals erwähst ist ganz gut, jedoch umständlich auszuführen, wollen daher abwarten wie sich unsere Sachen mit Schimen gestalten werden. Hinsichtlich Deines B[e]richtes von Ziwanovitz ist es uns unangenehm zu höhren, das sein Ruf derart beflekt ist, Deine Ansicht das ich hinab eine Reise machen sollte, wil H. Galle nicht theilen, er glaubt das es jetzt zu späht oder zu früh wäre, und nun solle abwarten was seine weitern Briefe bringen werden. Ziwanovitz hat uns seit dem geschrieben und ebenfals bemerkt das sich der neue Reps auf 7 a 8 ƒ pr Küpel CM stellen dürfte, und entschuldigte sein langes Stilschweigen damit, das er nicht zu fruhe war und keine bestimten Resultate erster Zeit uns mitzutheilen muste.
Von meiner Reise nach Wien bin ich abgekommen, weil ich sehe das H. Galle es übel aufnehmen würde, wen wir ihn ganz alein zurück lassen würden, und ich auch selbst finde das alles Augenblick etwas vorkomt wo meine Gegenwart nothwendig ist, unser Geschäft aber zu bedeutend ist um es auch nur auf kurze Zeit in etwas zu vernachläsigen, daher wollen wir uns diesen Ausflug auf bessern Zeiten vorbehalten.
Es hat Sontag und gestern etwas geregent, und leider muß ich Dir berichten das in Folge dessen heute Nacht wieder die Papierfabrikation eingestelt werden mußte! –––– Seybold1190 schreibt das der Besitzer der 10/m Metzen1191 Reps nun 20 ƒ begert und schon Anträge mit ƒ 16 abgewiesen hat, das fortwärde Klage über die neue Ernte herscht, er jedoch glaubt das solche nicht schlecht ausfallen dürfte, über Ziwanovitz schreibt er, das solcher letzterer Zeit sehr im Flor steht, ob wohl er vor baar Jahren einen infamen Fida gemacht habe. Professor Mar1192 ist an jenem Tage als Ihr abgerest seid gestorben, der Sohn sol die Anstald fortsetzen, seine Frau ist hier um ihre Ansprüche mitelst Process geltend zu machen. //2
Gestern war die Hohzeit der Kosani mit Donati,1193 bei welcher ich als Beistand (wahrscheinlich infolge Deiner Abwesenheit) fu[n]kzionirte, die Vermählung fand in Ischza bei der Ischeruzherbrücken stad1194 um 4 Uhr Nachmitag, und Abends waren wir mit Nina bei Donati in kleiner Geselschaft recht heiter und vergnügt.
Dein neuer Gärtner ist heute in der Stadt gewesen, und sol erzählt haben das im gestern des Abends, als er bei Nachtessen gewesen ist[,] alles wäre aus seinem Zimmer gestohlen worden, das ist seine sämtliche Kleidung und ƒ 16 in Baarschaft. Ich werde Nachmitag hinab fahren, um zu sehen was daran ist vieleicht könnte man in den alten versofennen Gärtner der sich nach unten herumtreibt den Dieben finden.
Zwischen Glognitz und Baaden sol auf der Eisenbahn ein Unglück geschehen sein letzterer Tagen, wobei mehrere Personen todt und verwundet geblieben sind, unter letztern sollen auch zwei Laibacher sein, dern Nahmen man aber noch nicht weiß, überhaupt ist noch nichts näheres bekannt.
Mit der italienischen Oper ist nichts, dafür haben wir eine Hunds und Affenkomedie im Theater die Beifal findet. Wir sind sämtlich recht wohl, die Frau Herrmann nun bei uns nachdem er1195 Sontags auf 20 Tag nach Istrien vereiste.
Anton Galle brachte 4 Pferde jedoch nichts brauchbares, und es müssen nun die alten Schimmeln von Freudental zur Kutsche in die Stadt genohmen werden.
Das die Überfahrt nach Venedig so ruhig vorüberging, und die Lagunenstadt neuerdi[n]gs wieder so einen günstigen Eindruck auf Euch machte, freut mich sehr zu vernehmen, und ist mir auch ganz begreiflich, den auch ich bin ein großer Verehrer dieser Wunderstadt. Euren zeitweisen berichten sehen wir mit Ungeduld und Vergnügen e[n]tgegen, und hoffen von Dir aus Freiburg über dortige Repssat1196 [et] Öhl die geigneten Berichte zu erwarten. Mehaniker Johann dürfte diese Woche von hier abgehen, Maschinenführer Jeki ist ebenfals schon bereits fort. Ich habe 2 Kuhe ausgemustert und um ƒ 110 verkauft, dafür aber eine steurische Kuh um ƒ 35 erkauft. Solte Dich der Brief nicht in Insbruck treffen so wird er dir nach Freiburg nachgesendet werden, jedenfals aber schreibe ich Euch noch einmahl nach Freiburg. Von uns allen folgen recht herzliche Grüsse und Küsse an Euch, mit dem Wunsche einer recht angenehmen und glücklicen Fortsetzung der Reise, insbesondere aber von Euren Freund u Bruder
ValZeschko
//Ob robu// NB. Spreche mit H. Wilhelm1197 ob er uns wohl in der folge den Klorkalk zu den letzt von Robart oferirten Preisen wird geben können? Das Wetter ist noch immer trübe und der Parometer zeugt auf Regen.
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