Brief No 3

Laibach am 2. August1300 1846. 

Mein lieber, teurer Fidelis [et] Josefine!

Wir haben Eure lieben Zuschrieften von 24 [et] 25. dies aus Wien erhalten, und mit Mießvergnügen ersehen, daß Euch die Witterung aldort nicht günstig ist. Freut und uns aber auch gleichzeitig zu hören, daß Ihr trotz dem vergnügt [et] wohlauf seit. Auch hier haben wir seit einiger Zeit fast täglich etwas regen, doch sind wir dadurch bei der Fabrik bis nun noch nicht gehindert worden, blos zur Einbringung der Gramoth ist es nachtheilig, jedoch hat Mathia bereits das meiste Unterdach[.] Ich habe erst heute anfangen lassen zu mähen, und habe Hofnung auf gut Wetter. –– Der Haiden stehet ausgezeichnet schön und dürfte Eure Reiseunkosten decken. ––

In Kaltenbrun ist alles in bester Ordnung u Ruhe, es folgen vom sämtlichen Dienstpersonale Grüsse [et] Handküsse außer den Matheus. – Bei uns ist gleichfals alles gesund, die Knaben sind entzückt über ihre Kappen, und wir auch damit sehr zufrieden u bleiben einstweilen Eure Schuldner.

– Der Kapuziner aus Roitsch [et] Sohn der Kiker aus Gratz sind nicht zum Vorschein gekommen.

–– Wegen der Mayrs Wohnung in Krainburg ist keine weitere Anfrage geschehen – der Brief an Pregl ist übergeben worden, doch sagte mir dieser, daß er keine Hofnung hat Mühleisen1301 nach den bereits gebothenen noch höher zu bringen, es wird die Sache jedoch bestens geordnet werden. Für Mahlner1302 glaubt Pregel jedoch kaum, daß mit ihm etwas zu machen wäre, weil solcher sehr halsstörig1303 [et] trotzig ist, wird jedoch durch Dor Wurzbach auf ihn zu wirken trachten, der der Einzige sein sol, der noch etwas auf ihn einwirkt. ––

Für Ankauf noch einer Loge1304 von den Ständen ist vorläufig keine Aussicht vorhanden, weil Bradatsch mir sagte, daß sie blos 6 Logen verkauft haben und zwar jenen die sich bei der Ausschreibung darum gemähldet haben, nun finden sie aber mehr Vortheil in der Verpachtung

derselben, da sie dafür ƒ 70. [per] Pacht erhalten, aber auch in Pacht sind keine mehr zu bekommen, da solche schon längst vergriefen sind. Übrings hat unsere Loge sowohl an Größe als Lage gewohnen, und in freundschaftlichen Einverständniß abwechslend uns allen genügen können. Daß der Sohn des Regul ersoffen, {Dor.} v Russ [et] Frau auf 6 Wochen nach Triest [et] Venedig gehen um Seebäder zu brauchen, hat Nina wie ich glaube bereits berichtet. //2

Bischof ist gestern 1 Uhr Nachmitags von hier über Salzburg abgefahren, hat für seine Reise noch ƒ 1000 – aus der Casse genohmen, die er überhaupt seit einiger Zeit stark in Anspruch nahm. Es scheint das er wenig mehr Fond in Deutschland hat. Er will seinen ältesten Sohn Carl in Wien lassen um die Politehnik zu studiern, seine übrigen 4 Sohne [et] Tochter nebst H. Ill1305 [et] Vater1306 kommen nach den Thiergarten, eine ziemliche Familie für die Erträgnisse des Thiergarten [et] magren Billanzen der Fabriker! und doch muß alles aufs eleganteste hergestelt sein. – Brilmayr ist wieder als Verwalter rückgeblieben. Mit seinen Dienstpersonale hat Bischof schon mehrere Unanehmlichkeiten, was wird noch werden?

Am letzten Pester Markt ist Repsöhl in die Höhe gegangen, infolge dessen auch der Samme, so daß unsere sämtlichen Comisionäre nichts kaufen konten. Wir haben Zufolge dessen den H. Schlesinger beauftragt noch 4/m Metzen ohne Limits zu bestmöglichsten Preisen zu erkaufen, desgleichen Seybold für die noch in Handen habenden ƒ 10/m nach den curenten Preis Reps zu erkaufen. Beide dürften daher jetzt zu ƒ 13. m/m den Küpel erkaufen, wir müsten ihnen endlich freie Hand zum Einkaufe geben um uns noch etwas mehr Sammen zusichern, und zusammen 20/m Metzen zu haben, der für jetzigen bedarf genügen wird. Im Frühjahr wen die Preise nicht zu hoch sein werden können wir uns neuerdings eine Partie in Banat ankaufen. Der bereits gekaufte Sammen von Müller, Deutsch [et] Seybold schwiemt am Wasser und dürfte alle Tage in Salloch Sisek eintreffen, nachdem das Wasser gut schiefbar ist. Wir werden trachten soviel thunlich her auf zu beziehen sogleich den Sammen.

Der neue Holländerbau gehet bis nun noch langsam von Patten, nachdem der Durchzugkanal durch den Neubau hergestelt werden musten, und solcher so tief gestelt wurde, daß die Leute bis 3 Schuch tief in Wasser arbeiten musten, was uns 6 Tag Fabriksstilstand verursachte, ich war jeden Tag unten um die Arbeit möglichst zu beschläunigen. Die schwierigste Arbeit unter den Wassergefluder das Wasserrohr zu legen ist uns noch vorbehalten und kan bis zu kleinern Wasserstand nicht vorgenohmen werden. An einen guten Erfolg dieser odiösen Arbeit ist kaum zu zweifeln, nachdem die Quellen allerseits sich sehr rückhaltig zeigen. H. Escher hat den Versand des Holländers noch bis heute nicht avitirt. Der Kanisaner Reps giebt nach mehrfältigen Proben hauer zwischen 26 a 27 pr Metzen Ohl! daher außergewöhnlich öhlreich. –– Künftige Woche führe ich Ludwig auf 1 Monath Luftänderung zur Urbantschitz nach Thurn. H. Galle läst Dich nochmahls ersuchten H. Flinsch1307 zu besuchen, sich von solchen Preise [et] Muster der Papiere geben lassen, [et] um die Preise der Hadern anzufragen um zu vergleichen in wie ferne unsere jetzige Fabrikation zweckmässig [et] billig ist, auch anzufragen in wie fern aus ordinären Hadern ganz feine Papiere gemacht werden können. Ferner nicht zu vergessen genaue Invormazion über Röstung des Repshaues mit Dampf einzuziehen.

Nach Prag habe ich geschrieben. Den 7te dies erhalten wir über unsere Repseinkaufe Bericht, und an diesen Tag werde ich Dir nach Berlin schreiben. Pasquni in Bologna nimt auf 1 Jahr die ganze Repskuchen Erzeugung nach vorjährligen Preis ƒ 1.50 p %.

Von uns allen Groß [et] Klein an Euch meine Lieben unsere herzlichste Umarmung, Grüß [et] Kuß

ValZeschko

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