Thurn am 21 Dez ‘839 um

10 Uhr Abends.

Mein liebster Freund und Bruder!

Ich erwarte noch imer Deinen Mathaeus welcher die geraüschten Bretter aufladen ging, aus der Säge, allein er kommt nicht, – daher kann ich Dir auch seine gemachte Ladung nicht anzeigen, zähle Du die Bretter in Kaltenbrun ab, und notiere sie, die vorige Ladung habe ich notirten.

Ich erwartete Dich in dieser Woche hirauf, vielleicht kommst Du am Montage nach Krainburg, komme dann zu uns über Nacht –

Wir befinden uns bis nun noch alle wohl, vorigen Sontag haben wir einer neuen Messe in Höflein beigewohnt, sie war //2 von einem armen Theologen aus Neudort nahmens Rechberger1036 zimlich schlecht aufgefürt, dagegen hatte er in seinem Hause bei 100 Gäste bewirthet, und eine Einahme gegen 300 ƒ CMze als Opfer, gemacht, alle mänliche und weibliche Individuen von Höflein und Thurn wurden in Anspruch genohmen, ich speiste unter den Geistlichen bei einer Tafel von 16 Personnen im Pfarrhofe.

Morgen fahren wir alle in Gratulationsangelegenheiten zur Elsner nach Krainburg.

Seit dem wir als Jäger uns zum letztenmahle sahen, war ich noch nicht mit dem Gewähre aus dem Hause – auch gingen aus unsere 2 besten //3 Hunde Kozmann und Belzhe – ta selen in Kanker verlohren.

Daß Deine Mühle gut ausfiel freut uns sehr, auch freut uns zu hören, daß Euch der ländliche Aufenthalt in Kaltenbrun behagt; wermuthlich aber werdet Ihr nicht mehr lange dort verbleiben, weil[….] die Feyertage bald anrücken, und die [….] Arbeit in freyen beendet sein wird.

Für die vielen übersendeten Koline, w[…] fol[…] an Deine verehrteste Frau, an welche von mir und Pepi die herzlichsten Begrüßungen folgen, unsern Dank sagen, hoffentlich werden Euch dieselben von uns aus, am kommenden Dienstage erwiedert, und für Euch zur alten Ursha in Laibach deponirt werden.

Mit herzlichsten Kuße Dein Dich liebender Jean