Meine Seelengute, meine unvergleichliche Josephine!

 

Im jeden Augenblicke meines Lebens sehe ich genauer, fester Ihre englische Herzensgütte ein, –– ich schäme mich wirklich, wenn ich daran dencke, daß ich sie nicht jedesMahl, ganz verdiene. –– O! meine innigst heiß geliebte Pepina, haben Sie Nachsicht mit Ihren Sie ewig und ewig rein liebenden Fidel. –––––– //2

Meine Nachhausreise hat mir noch ziemlich gut angeschlagen, doch mußte ich dem Anrathe des

Dtor Stroy231 gleich bey meiner Schwester Scaria auf einen geheitzten Zimmer bleiben, das Übel hat sich fast ganz gehoben, doch werde ich den morgigen Tag noch im Bette zubringen müßen, es ist gut daß ich dafür etwas mehr Sorge gehabt, indem das Übel der Aussage //3 des H. Dr. Stroy, an einer Luftröhrenentzündung232 laborirte. ––––

Wenn Sie meine Pepi meine gegenwärtige Schreibstellung wüßten so würden Sie eben so gut lachen, wie ich den Augenblick; dagegen rechne ich auf Verzeihung, den sämtliche Schreib-requisiten sind samt meiner Hand heute recht schlecht bestellt. –

Meine herzliche Pepi! indem Sie schon so sehr gewant sind, für mich vielles //4 zu thun, so bitte ich Sie innigst Ihrer guten Mama meine gewiß innigst meinende Gratulation samt meinen Handkuß zu melden. ––

Ich hoffe zu Gott, daß ich Sie in wenigen Tagen wieder sehen werde. Gutes englisches Wesen, warum muß ich so zerißen von Dir leben. ––

Ach! Pepi! meine geliebte Pepi nur einzig für Sie, soll stets mein Herz schlagen, ich küße Sie innigst im Geiste, und werde ewig Ihr treuer, treuer Fidelis seyn.

 

Am 15t 8br 10. Uhr Abend.

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